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Angiologie / Gefäßmedizin

Angiologie heißt Gefäßheilkunde und ist ein Schwerpunkt der Inneren Medizin.

Angiologen sind also internistische Ärzte, die in ihrer zusätzlichen Weiterbildung die Qualifikation erlangt haben, insbesondere Patienten mit Erkrankungen der Arterien (Schlagadern), Venen (Blutadern) und Lymphbahnen zu behandeln. Hierzu gehört die Vorsorge, Diagnostik und Therapie dieser Gefäßkrankheiten.

Nicht eingreifende, schmerzfreie Untersuchungen

Die aufmerksam erhobene Krankengeschichte sowie die körperliche Untersuchung werden zunächst durch einfache technische Zusatzuntersuchungen ergänzt:

  • Die Registrierung von Pulswellen in Ruhe und nach Belastung
  • Messung des Blutdrucks an Armen, Knöcheln, aber auch den kleinen Schlagadern an Fingern und Zehen
  • Erfassung des passiven und aktiven Blutflusses in den Venen
  • Darstellung der kleinsten Blutgefäße in der Kapillarmikroskopie

Diese sind nicht eingreifenden Untersuchungen, die schmerzfrei durchgeführt werden und zur Verlaufsbeobachtung beliebig wiederholt werden können. Der Darstellung der Blutgefäße dient die Ultraschalldiagnostik, wobei mit modernen Geräten in Form der Duplexsonographie neben der Gewebedarstellung auch die farbcodierte Flussmessung der Blutströmung an Engstellen und Verschlüssen von Arterien sowie die Beurteilung der Venen bei Thrombose oder Krampfaderleiden möglich ist.

Die Katheteruntersuchung der Blutgefäße mit Röntgenkontrastmitteln als digitale Subtraktionsangiographie (DSA) erbringen wir in unserer Praxis selbst.

Diagnostik, Therapie und Prophylaxe

Zum Behandlungsspektrum gehören vorbeugende Maßnahmen, wobei unser Augenmerk vor allem den Risikofaktoren Diabetes mellitus, Bluthochdruck, ungünstigen Blutfettwerten, Zigarettenrauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel gilt.

Stützpfeiler der konservativen Behandlung sind Medikamente und Trainingstherapie. Eingreifende Katheterbehandlungen stellen einen besonderen Schwerpunkt unserer Praxis dar.

Arterien

Erkrankungen der Arterien

Erkrankungen der Arterien können vielfältige Ursachen haben. Neben seltenen entzündlichen Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden), angeborenen Störungen, Verletzungen und Druck von außen (Kompressionssyndrome) spielt die Arteriosklerose die Hauptrolle. Die wichtigsten Erkrankungen betreffen die

  • Herzkranzgefäße (Herzinfarkt)
  • Hirnversorgenden Gefäße (Schlaganfall oder Apoplex)
  • Die peripheren Blutgefäße (periphere arterielle Verschlusskrankheit,
  • Schaufensterkrankheit, Raucherbein, diabetisches Fußsyndrom).

Diese Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und deshalb nicht nur für das individuelle Schicksal, sondern auch sozioökönomisch von außerordentlicher Bedeutung.

Bei der Arteriosklerose kommt es durch Ablagerung von Cholesterin in der Gefäßinnenwand zu einem entzündlichen Prozess und zur Verkalkung. Dadurch kann es zu einer zunehmenden Einengung der Schlagader kommen und letztlich zum Verschluss des Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel. Die wichtigsten Risikofaktoren für dieses Krankheitsgeschehen sind:

  • Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Rauchen
  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
  • Fettstoffwechselstörungen (vor allem erhöhtes Cholesterin)

Weitere wichtige Risikofaktoren sind:

  • Übergewicht und Fettsucht vor allem mit hohem Anteil an Bauchfett (männlicher Fettverteilungstyp)
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung
  • Lebensalter
  • Familiäre Veranlagung (genetische Faktoren)

Wir Angiologen sehen einen wichtigen Bestandteil unserer Arbeit in der Früherkennung der Arteriosklerose sowie in der Prophylaxe durch Erkennen und Behandeln der Risikofaktoren. Da es sich hierbei häufig um schwierige Veränderungen des Lebensstils handelt, ist die aktive Mitarbeit der Patienten besonders gefragt.

In der Diagnostik von Durchblutungsstörungen spielt neben der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung die Messung des Blutdrucks an Armen, Knöchel und Zehen (Bestimmung des Knöchel-Arm-Index, ABI) und Ableitung verschiedener Formen der Pulswelle (Oszillographie) eine wesentliche Rolle. Ergänzend wird bei der Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) die schmerzfreie und maximale Gehstrecke auf dem Laufband unter standardisierten Bedingungen gemessen.

Zur Gesamtbeurteilung und Therapieplanung ist die bildliche Darstellung der Blutgefäße wesentlich. In den meisten Fällen ist eine Ultraschalluntersuchung mit farblicher Darstellung des Blutflusses (farbcodierte Duplexsonographie) dazu gut geeignet und deshalb eine unserer wichtigsten Untersuchungen. Dabei erlaubt die Bestimmung der Intima-Media-Dicke (Dicke der inneren und mittleren Gefäßwand) im Bereich der Halsschlagader früheste arteriosklerotische Veränderungen aufzudecken. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann über die Bestimmung der Flussgeschwindigkeit der prozentuale Grad der Einengung (Stenose) sicher bestimmt werden und damit das Schlaganfallrisikoverlauf eingeschätzt werden.

Im Bauchraum kann im Bereich der Hauptschlagader (Aorta) nicht nur eine Durchblutungsstörung sondern auch eine Erweiterung und Aussackung (abdominelles Aortenaneurysma) mit dem Ultraschall gut beurteilt werden. Außerdem ist die Untersuchung der Nierendurchblutung bei Nierenfunktionsstörungen und Bluthochdruckerkrankungen möglich. Bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit können Engstellen und Verschlüsse der Becken- und Beinschlagadern dargestellt werden.

Die Kernspintomographie (Magnetresonanzangiographie, MRA) bietet heute bei moderner Gerätetechnik eine weitere nicht eingreifende Methode zur Darstellung der Blutgefäße.

Zur Planung einer eingreifenden Behandlung, z. B. mit Ballonkatheter und Gefäßstütze (Stent) oder einer gefäßchirurgischen Operation, ist allerdings auch heute noch meistens die Röntgenkontrastdarstellung der Blutgefäße durch eine Katheteruntersuchung notwendig. Hierbei kommt vor allem das Verfahren der sogenannten intraarteriellen digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) zur Anwendung, wobei computergestützt eine besonders gute Darstellung des Kontrastmittelflusses in den Blutgefäßen möglich ist. Diese Untersuchungen führen wir in der Praxis ambulant durch.

Die Therapie der arteriosklerotischen Erkrankungen besteht zum einen in einer Risikoreduktion, wobei hier Veränderungen des Lebensstils und die medikamentöse Behandlung sowie die Hemmung der Blutplättchen und/oder der Blutgerinnung eine Rolle spielen.

Ein wesentlicher Baustein der konservativen Behandlung stellt bei der Schaufensterkrankheit die Trainingstherapie dar. Ein strukturiertes Gehtraining, Zehenstandsübungen und Verbesserung der Beweglichkeit im Rahmen einer Gefäßsportgruppe unter Anleitung ist dabei der einfachen häuslichen Trainingsbehandlung überlegen.

Nach sorgfältiger Abwägung von Risiko und Nutzen, kommt vor allem bei hohem Leidensdruck wegen kurzer Gehstrecke, Ruheschmerzen oder schlecht heilender Geschwüre am Bein eine eingreifende Behandlung in Frage. Mit modernen Techniken sind heute in den meisten Fällen zunächst unter örtlicher Betäubung nach Einbringen eines Katheters in die Blutgefäße eine Ballonaufdehnung ggf. mit Einbringen einer Gefäßstütze (Stent) möglich. Diese Untersuchungen werden in unserer Praxis vom Angiologen selbst erbracht.

Venen

Erkrankungen der Venen

Die Erkrankungen der Venen betreffen vor allem die Beine. Im Wesentlichen sind zwei wichtige Krankheitsgruppen zu unterscheiden.

Trombose

Die Thrombose der tiefen Venen geht häufig mit Schwellung und Schmerzen einher und ist in der Akutphase als Notfall zu versorgen, da sie unbehandelt zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen kann.
In der Spätphase, dem sogenannten postthrombotischen Syndrom, führt sie zur chronischen Blutstauung im Bein (chronisch venoese Insuffizienz) bis hin zu schweren Hautschädigungen mit Geschwüren (Ulcus cruris).

Varikosis

Aber auch das Krampfaderleiden (Varikosis), das eine sehr häufige Volkskrankheit darstellt, kann zur chronisch venösen Insuffizienz mit Beschwerden im Bein, Schwellung und Hautveränderungen bis zum Unterschenkelgeschwür führen.
Als Komplikation des Krampfaderleidens können akute Venenentzündungen mit Rötung und strangförmiger Verhärtung (Thrombophlebitis) auftreten, die zur Vermeidung einer tiefen Beinvenenthrombose und sogar Lungenembolie ebenfalls sofort behandelt werden müssen.

Neben der häufigen familiären Veranlagung spielen auch beeinflussbare Faktoren wie Bewegungsmangel und Übergewicht eine Rolle in der Entstehung dieser Krankheiten.

In der Diagnostik der Venenerkrankungen kann zum Einen der passive Blutabstrom in den Venen gemessen werden (Venen-Verschlussplethysmographie) zum Anderen der aktive Bluttransport durch Betätigung der Venenmuskelpumpe bei Bewegung des Fusses (Digitale Photoplethysmographie oder Lichtreflexions-Rheographie). Die Ultraschalluntersuchung mit Darstellung des venösen Blutflusses in Farbe (farbcodierte Duplexsonographie) ermöglicht die Diagnose einer Venenthrombose genauso wie die Beurteilung der Funktion der Venenklappen. Eine Röntgendarstellung der Venen mit Kontrastmittel (Phlebographie) und eine blutige Druckmessung durch Venenpunktion (Phlebodynamometrie) ist heute nur noch in Einzelfällen notwendig. Ergänzend können laborchemische Untersuchungen hinsichtlich der Thromboseneigung (Thrombophilie) durchgeführt werden

Zur Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose gehört die konsequente Blutverdünnung. Hierbei setzen wir meistens die direkte orale Antikoagulantien in Tablettenform ein. Außerdem ist eine Kompressionsbehandlung notwendig, die zunächst die Beschwerden lindert und in der Folge das Entstehen eines postthrombotischen Syndroms verhindert. In ausgewählten Einzelfällen kommt in der Akutbehandlung sowie bei postthrombotischem Syndrom eine Katheterintervention in Frage.

Bei der Behandlung des Krampfaderleidens werden alternativ oder ergänzend die Kompressionsbehandlung, Verödungstherapie (Sklerosierung) und operative Verfahren eingesetzt.

Lymphgefäße

Erkrankungen der Lymphgefäße

Der Transport der Gewebsflüssigkeit erfolgt zunächst in Gewebsspalten und dann in Lymphgefäßen, wobei in der Nähe des Herzens diese Flüssigkeit wieder dem Blutgefäßsystem zugeführt wird. Abflussstörungen im Bereich der Lymphgefäße führen zu einer Flüssigkeitsansammlung und derben Schwellungen des Gewebes, dem sogenannten Lymphödem. Man unterscheidet das primäre Lymphödem mit unklarer Ursache vom sekundären Lymphödem, das nach Operationen mit teilweiser Zerstörung der Lymphgefäße, häufigen entzündlichen Veränderungen, Druck von außen auf die Lymphgefäße, oder Störungen des Lymphtransports im Rahmen bösartiger Erkrankungen auftritt.

Die Diagnose kann häufig ohne wesentliche technische Zusatzuntersuchungen aus der Krankengeschichte und dem körperlichen Untersuchungsbefund gestellt werden.

Die Therapie besteht meistens in der komplexen Entstauungstherapie, wobei Lymphdrainage und intensive, konsequente Kompressionstherapie je nach Stadium der Erkrankung kombiniert werden müssen.

Nicht zu verwechseln mit dem Lymphödem ist das sogenannte Lipödem, im Volksmund auch Cellulitis genannt. Es handelt sich um eine knötchenförmige, schmerzhafte Veränderung des Unterhautfettgewebes mit einer erhöhten Neigung zu Blutergüssen.

Die Therapie besteht in einer konsequenten Kompressionsbehandlung. Selten ist eine Fettabsaugung (Liposuktion) notwendig, wobei die Kostenübernahme nicht endgültig geklärt ist

Aneurysma

Aneurysma der Aorta

Erweiterungen der Hauptschlagader (Aneurysma der Aorta) sind meistens eine Variante der Arteriosklerose, können jedoch auch bei entzündlichen Gefäßerkrankungen vorkommen.

Die Krankheit tritt vor allem bei älteren Männern im Bereich der Bauchschlagader (abdominelles Aortenaneurysma) auf. Eine einmalige Ultraschalluntersuchung kann im Rahmen eines Screening bei Männern ab dem 65. Lebensjahr durchgeführt werden und kann lebensbedrohlichen inneren Blutungen durch eine Früherkennung vorbeugen.

Bei einer deutlichen Erweiterung, in der Regel über 5,5 cm, gibt es neben der klassischen offenen Operation heute meist die Möglichkeit das Aneurysma durch Einsetzen einer Stentprothese mit einem Katheterverfahren in örtlicher Betäubung zu behandeln (EndoVascular Aortic Repair, abgekürzt EVAR).

Diese Verfahren führen wir seit 2002 regelmäßig etwa 30mal im Jahr durch und haben aufgrund der langjährigen Erfahrung gute Erfolge bei einer niedrigen Komplikationsrate.

Bei ausgedehntem Befund und Mitbehandlung der Brustschlagader (thorakales Aortenaneurysma oder thorakoabdominelles Aortenaneurysma, TEVAR) steigt das Risiko möglicher Komplikationen, insbesondere einer Querschnittslähmung an.

Je komplizierter die Eingriffe sind, umso wichtiger wird die ausführliche Beratung des Patienten, um gemeinsam eine individuell passende Lösung zu finden.

Aneurysma der Arteria iliaca

Erweiterungen der Beckenschlagader kommen zusätzlich oder unabhängig vom Aortenaneurysma vor. Eine Behandlung sollte bei einem Durchmesser von 3 cm, spätestens 4 cm, durchgeführt werden. Auch hier kommt häufig eine Ausschaltung durch einen Kathetereingriff in Frage. In manchen Fällen muss die innere Beckenschlagader dazu vorher mit Metallspiralen (Coils) oder Drahtgeflechten (Plugs) verschlossen werden, in anderen Fällen kann sie als Seitast mit einem Stentgraft erhalten werden.

Aneurysma der Arteria poplitea

Erweiterungen der Schlagader im Bereich des Knies kommen bei etwa 20 % der Patienten mit Aortenaneurysma vorher. Deshalb muss bei diesen Patienten immer danach gesucht werden. Hier droht nur selten eine Blutung, sondern eher ein Gefäßverschluss mit bedrohlicher Durchblutungsstörung. Eine Behandlung wird immer bei Beschwerden und ab einem Durchmesser von 2 cm erwogen. Die chirurgische Behandlung besteht meist in einer Unterbindung und eine Bypassoperation. Bei der alternativen Katheterbehandlung werden auch ummantelte Stents eingesetzt. Dies ist häufig ambulant möglich.

Mikrozirkulation

Erkrankungen der Mikrozirkulation

Erkrankungen der kleinsten Blutgefäße, der Haargefäße (Kapillaren) und der Endstrombahn der Durchblutung stellen eine besondere Herausforderung an Diagnostik und Therapie dar. Neben Mikroembolien von kleinen Blutgerinnseln aus dem Herzen, einer erweiterten Hauptschlagader (Aortenaneurysma) oder einer hochgradigen Gefäßverengung, sowie Cholesterinkristallen (spontan oder nach Kathetereingriffen an den Blutgefäßen) findet sich am häufigsten das Raynaud-Syndrom (Weißfingerkrankheit), wobei meist durch Kälte ausgelöst die Finger wie abgestorben zunächst weiß, dann blau und rot sind, und die Akrozyanose, (reine Blauverfärbung der Finger und Zehen). Hierbei kann es sich zum Einen um harmlose funktionelle Erkrankungen ohne erkennbare Ursache handeln, zum Anderen um ein Begleitphänomen vor allem bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis.

Diagnostisch kommt neben der Ableitungen der Pulswellen an den Fingern mit zusätzlichem Eiswassertest oder Wärmeanwendung vor allem die bildliche Beurteilung der kleinsten Blutgefäße mit der Kapillarmikroskopie am Nagelfalz in Frage. Ergänzende Information erhält man über spezielle Laboruntersuchungen.

Therapeutisch kommt bei diesen Erkrankungen neben der Behandlung der Ursache meistens ein konsequenter Kälteschutz und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten oder als Infusionstherapie in Frage.

Kathetereingriffe

Interventionelle Angiologie (Katheterbehandlung)

Seit der Radiologe Charles Dotter in den 60´er Jahren erste Gefäßaufdehnungen vornahm und der Internist Andreas Grüntzig in den 70´er Jahren die Aufdehnung (Dilatation) mit dem Ballonkatheter entwickelte, hat die Methode der perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA) eine fulminante Entwicklung genommen. Hierbei wird durch die Haut in örtlicher Betäubung auf dem Weg durch die Blutgefäße eine Engstelle oder ein Verschluss mit verschiedenen Kathetermethoden beseitigt, um den Blutfluss wieder herzustellen.

Die Entwicklung der Kathetertechnik zu dünnen, schmalkalibrigen Systemen aus hochwertigen Materialien sowie eine große Bandbreite unterschiedlicher Techniken ermöglicht heute in erfahrener Hand auch komplizierte Gefäßeingriffe ambulant durchzuführen.

Durch Einbringen des Röntgenkontrastmittels über Katheter direkt in die Arterie und moderne Röntgentechnik mit digitaler Subtraktion, wobei der Hintergrund computergestützt aus dem Bild herausgerechnet wird, erzielen wir eine optimale Bildqualität auch bei schlechter Durchblutungssituation, kleinen Blutgefäßen und an schwierigen Stellen mit Überlagerung von Knochen oder Weichteilgewebe. Dargestellt und behandelt werden können somit

  • Halsschlagadern (A. carotis)
  • Schlagadern die den Arm versorgen (z.B. A. subclavia)
  • Die Hauptschlagader in Brust und Bauchbereich (Aorta)
  • Nierenschlagadern (A. renalis)
  • Darmschlagadern (Truncus coeliacus und A. mesenterica)
  • Becken- und Beinschlagadern (A. iliaca, A. femoralis, aber auch kleine Schlagadern am Unterschenkel)
    Dialyseshunts

Dabei kommen zum Einsatz verschiedenste Katheter und Führungsdrähte, Ballonkatheter, Ballonkatheter mit Klingen, Drahtgeflecht oder Medikamentenbeschichtung (Cutting-, Scoring- oder Drugeluting Ballon), Absaugkatheter zum Entfernen von Blutgerinnsel, Gefäßstützen (Stents) und kathetermontierte Gefäßprothesen (Endoprothesen, Stentgrafts).

Die meisten Eingriffe werden an den Becken- und Beinschlagadern durchgeführt. Bei der Schaufensterkrankheit kann die schmerzfreie Gehstrecke verlängert werden und bei kritischer Durchblutungsstörung bei diabetischem Fußsyndrom oder Raucherbein kann die Katheterbehandlung Schmerzen beseitigen, Amputationen verhindern und letztlich die Lebenserwartung des Patienten verbessern.

Die Behandlung der Nierenschlagader dient dem Erhalt der Nierenfunktion aber auch der Behandlung eines hohen Blutdrucks, der durch eine Minderdurchblutung der Niere ausgelöst sein kann.

Die kathetergestützte renale sympathische Denervierung als moderne Behandlungsmethode des schwer beherrschbaren Blutdrucks, der therapierefraktären Hypertonie, führen wir unter stationären Bedingungen durch.

Durchblutungsstörungen des Darmes sind eine seltene, aber meist sehr ernste Erkrankung, wobei durch die Verbesserung der Durchblutungssituation Schmerzen nach der Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust verbessert werden können.

Die Durchblutung des Armes und des Gehirns sind eng verknüpft, so dass bei Minderdurchblutung des Armes sowohl Schmerzen im Arm als auch Schwindelsymptome und sogar Bewusstseinsverlust auftreten können.

Seit 1999 führen wir Kathetereingriffe an der Halsschlagader zu Vermeidung von Schlaganfällen durch. Diese Methode war viele Jahre sehr umstritten, ist jedoch in jüngster Zeit auf dem Boden zunehmender wissenschaftlicher Erkenntnisse in vielen Fällen der Operation ebenbürtig. Aufgrund einer langjährigen Erfahrung haben wir hier eine niedrige Komplikationsrate, die sich in den Ergebnissen einer externen Qualitätssicherungsmaßnahme darstellt.

Bei der Behandlung der Erweiterung der Bauchschlagader (Aortenaneurysma) stellte die große offene Gefäßoperation jahrzehntelang die einzige Möglichkeit dar. Bei geeigneter Gefäßsituation ist jedoch heute das Einbringen von Endoprothesen (Aortenbifurkationsendoprothese, EVAR) mit Kathetermethoden möglich. Durch aufwendige Nahtsysteme kann dieser Eingriff sogar ohne größeren Schnitt in der Leiste in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Die Gefäßmedizin hat in der Westpfalz Tradition. Der frühere Leiter der Abteilung für Angiologie des Westpfalz-Klinikums Dr. Kaiser hat sehr früh die wesentliche Bedeutung der Kathetereingriffe für Gefäßerkrankungen erkannt und die Basis für eine moderne Gefäßmedizin geschaffen. So war es möglich in der Abteilung für Angiologie im Westpfalz-Klinikum ein breites Spektrum von Kathetermethoden zu etablieren und jetzt auch in der Praxis anzubieten. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Abteilung für Angiologie und mit den gefäßchirurgischen Kliniken ermöglicht uns auch eine stationäre Behandlung anzubieten und sichert für unsere Patienten kurze Wege in der Planung eines Krankenhausaufenthaltes, sowie eine rasche und kompetente Notfallversorgung. Diese Partnerschaft ist durch die Bildung des „Gefäßzentrums Westpfalz“ abgerundet und zertifiziert.

Raucherentwöhnung

Rauchen macht körperlich und psychisch abhängig wie Heroin, verkürzt das Leben um 10 bis 15 Jahre, lässt täglich 370 Deutsche sterben, verursacht Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Raucherbein, chronische Bronchitis, Lungenemphysem und Impotenz.

Nichtrauchen lässt Sie länger und gesünder leben, macht suchtfrei und selbst bestimmt ohne soziale Isolation, lässt Sie den Kindern ein Vorbild sein, schützt die Familie vor Passivrauchen, verbessert Geruchs- und Geschmackssinn, verbessert die sportliche Fitness, lässt Sie besser aussehen und spart auch noch viel Geld.

Aber Sie haben Angst vor körperlichem Entzug, seelischem Ungleichgewicht, Gewichtszunahme und dem Rückfall. Sie brauchen Hilfe?

Raucherentwöhnung ist leider ein Paradies für Scharlatane und kann keine Wunder vollbringen. Unser Angebot einer professionellen Hilfe nach gesicherten medizinischen Erkenntnissen verbessert aber Ihre Chancen auf ein rauchfreies Leben und hilft Ihnen psychisch und körperlich den Nikotinentzug zu überwinden. 6 verhaltenstherapeutisch orientierte Gruppenabende legen den Grundstein für ein rauchfreies Leben, Zeit und Ort nach Vereinbarung. Die Kosten von 120,- EUR werden zu einem großen Teil von den meisten Krankenkassen übernommen.

Die Entzugserscheinungen während der Entwöhnungsphase können durch Medikamente gut behandelt werden. Am besten wirksam ist Vareniclin (Champix®), alternativ kommen Nikotinersatzpräparate zur Anwendung.

Melden Sie sich gerne bei uns, wir freuen uns auf Sie!

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Gefäßsport

Regelmäßiges, körperliches Training ist ein wesentlicher Eckpfeiler bei der Behandlung von Durchblutungsstörungen. Diese Therapie ist nicht nur risikoarm und kostengünstig, sondern auch äußerst effektiv. Eine Verlängerung der schmerzfreien und maximalen Gehstrecke wird erreicht über eine Kräftigung der Muskulatur, Anregung der Durchblutung, Optimierung der Sauerstoffversorgung und Stoffwechselvorgänge, sowie eine Verbesserung der Gehtechnik. Nur ein strukturiertes Trainingsangebot ist wirklich effektiv.

In einer Gruppe können Intervallgehtraining, Zehenstandsübungen, Pedalergometrie und ergänzende Gymnastik mit mehr Effektivität und Freude durchgeführt werden. Wir unterstützen deshalb in Kaiserslautern die Gefäßsportgruppe beim TSG und in Kusel die Gefäßsportgruppe in Kooperation der Abteilung für Angiologie des Westpfalz-Klinikums und der AVK-Selbsthilfegruppen Bundesverband e. V. Da auch die Kostenträger von der Effektivität überzeugt sind, übernehmen sie bei entsprechender Indikation und ärztlicher Verordnung zumindest anfänglich die Kosten (Reha-Sport).